Vereinschronik

Die SG Freiensteinau wird beim Dämmerschoppen geboren. Die Februarsonne meinte es schon recht gut, als man 1947 schreibt, der Schnee lag aber wie so oft in dieser Zeit in Freiensteinau noch recht hoch, und nur die Dächer an der Südseite der Häuser waren ihrer weißen Pracht beraubt, als der tüchtige Elektromeister Hans Knapp, von dem später noch des Öfteren die Rede sein wird, seinen alten Freund Bäckermeister und Gaststätteninhaber Johann Wahn, wieder einmal in seiner warmen Backstube aufsuchte. Die schlechte Zeit hinderte Johann Wahn und seinen Freund Hans Knapp nicht daran, weitere gute Bekannte einzuladen, von denen man wusste, dass sie einem guten Tropfen in der Dämmerstunde keinesfalls abgeneigt waren. Vom Bäckermeister und Gastwirt Wahn wusste man nämlich, dass er für seine Stammgäste immer einige hochprozentige Sachen unter der Ladentheke hervorholte, und Hans Knapp war als Allroundsportler mit Fußballverstand bekannt.

Jener Dämmerschoppen war die Geburtsstunde der SG Freiensteinau. Als weitere Taufpaten werden laut mündlicher Überlieferung genannt: Willi Wiczorek, Heinrich Neusinger, Karl Euler, Fritz Merz, Werner Decker und Heinrich Dietrich, Willi Röder und Karl Leipold.
Wenige Wochen später schickte Karl Leipold die folgende Vereinsanmeldung an den Sportverband.

Ein weiteres halbes Jahr später schreibt der Kreisjugendausschuß und damit ist der Weg frei für die Gründung der SG Freiensteinau.

Bereits im Jahre 1947, 2 Jahre nach Kriegsende, beginnen die Fußballer aus Freiensteinau gegen die Nachbarvereine erste Spiele aus zu tragen.

1948: Gründung der Gymnastikabteilung

Hans Knapp gründet bereits ein Jahr später, 1948 ein Gymnastikabteilung mit der er wöchentliche Trainingsstunden abhält.

Nach den langen Kriegsjahren entwickelt sich allmählich wieder ein normales Leben, in dem auch Zeit für etwas Sport ist.

In den Wintermonaten geht man zum Turnen in die Gaststätte „Zur Krone“ und wird dort vorzüglich durch Hans Knapp in Form gebracht. Die Sportkleidung des Übungsleiters hat noch überhaupt nichts mit der lockeren Kleidung heutiger Tage zu tun.

Nach der Trockenübung des Winters, geht man im Sommer zum Reichloser See zum Schwimmen und genießt die herrliche Landschaft des Vogelsberges.

1966: Gründung der Tischtennisabteilung

Am 19. August 1966 gründet Gerhard Zinn die Tischtennisabteilung, die bis zum heutigen Tage sehr erfolgreich die SG Freiensteinau weit über die Kreisgrenzen hinaus präsentiert. Zum damaligen Zeitpunkt gibt es nur sehr wenige Vereine, die mit einer TT-Abteilung am Spielbetrieb teilnehmen. Eine ganze Reihe der Spieler hat schon Jahre zuvor einige Freundschaftsspiele bestritten.

Erst mit der offiziellen Gründung der Abteilung im Jahre 1966 wird dann auch am Punktspielbetrieb des Sportkreises Lauterbach teilgenommen. Die 1. Mannschaft wird in der Kreisklasse B-Fulda gemeldet und spielte in folgender Aufstellung: W. Greb, H. Bäuscher, E.Schleich, F. Herber.

Tischtennissport in Freiensteinau zu Beginn der 70

Die Punktspiele werden im Saal der Gastwirtschaft „Krone“ (Fam. Decker) ausgetragen. Der 1. Vorsitzende Erwin Kainer muss große Anstrengungen unternehmen, um trotz fehlender finanzieller Mittel, 3 neue Tischtennisplatten für den Spielbetrieb anzuschaffen.

Als Verstärkung meldet sich der Abteilungsgründer G. Zinn, als Hessenliga-spieler des TV Schlüchtern, als neue „Nr.1“ in Freiensteinau an.

1970: Die SGF wird Meister der Kreisliga A-Lauterbach, Aufstieg in die Bezirksklasse Fulda.

1972: 25-jähriges Jubiläum der SGF

Die SG Freiensteinau feiert 25-jähriges Bestehen mit vielen Höhepunkten

Beim gut besetzten Fußballturnier anlässlich des 25-jährigen Bestehens geht der Nachbarverein aus Nieder-Moos als Sieger hervor. Der Lauterbacher Anzeiger berichtet unter der Rubrik „Aus Stadt und Land“ Schöne Spiele auf der grünen Platte – TT-Turnier mit 30 Mannschaften gewinnt die SpVgg. Hartmannshain/ Herchenhain

Für über 200 Spiele im Trikot der SGF wurden geehrt: H. Schaaf, H. Klug, E. Seipel, H. Rosenberger, R. Greulich, H. Leipold, E. Sutschansky, M. Decker

Gymnastik-Gruppe stellte im Rahmen des Festkomers ihr großes Können unter Beweis und der Staatsbeauftragte Johannes Karl gibt die Zusage zum Bau eines Sportzentrums und wahrscheinlich auch einer kleinen Schwimmhalle, …..

aber eine glitze Kleine

1977 – Bau des Sportzentrums

Die Tagespresse berichtete am 23.08.1977 wie folgt: Die Mittelpunktgemeinde Freiensteinau ist auf dem besten Wege, eine der schönsten und vielseitigsten Sportanlagen im Vogelsbergkreis zu erhalten.

Unweit der Landesstraße nach Holzmühl entsteht derzeit ein Sportzentrum, wie es sich andere Gemeinden nur erträumen.

Mitte des nächsten Jahres soll dieses „Jahrhundertwerk“ seiner Bestimmung übergeben werde.

1979 – Einweihung des Sportzentrums

Knapp 2 Jahre nach Baubeginn ist es soweit, das Sportzentrum ist fertig gestellt und endlich kann es losgehen.

Sportzentrum mit allem, was dazugehört: Riesiges Spielfeld, 2 Kabinen incl. Duschräume, Gastraum, Tennisplatz und Leichtathletik-Anlage und einer überdachten Stehtribüne.

Federführend für die Verwirklichung der Anlage war die Hessische Landesgesellschaft. An den Gesamtkosten von ca. 1,1Mio DM beteiligten sich Bund, Land und Kreis.

Zahlreiche Unternehmen und viele Helfer der SGF, die eine Eigenleistung in Höhe ca. 100 000DM erbrachten, haben nun eine Sportstätte errichtet, die als optimal für den Breiten- und Wettkampfsport bezeichnet werden darf.

Wolfgang Jäger: “ Hervorragende Jugendarbeit zahlt sich aus“

Wolfgang Jäger bringt es auf den Punkt und prägt mit seiner Aussage im Jahre 1979 bis in die heutige Zeit die Haltung der SG Freiensteinau: „Hervorragende Jugendarbeit zahlt sich aus“.

Jahreshauptversammlung der SGF am 01.03.1977

TT Abteilung ist das Aushängeschild

Wilfried Greulich konnte bei seinem Bericht über die TT-Abteilung auf den größten Erfolg in der nunmehr elfjährigen TT-Geschichte der SG verweisen: Die erste Mannschaft wurde in der Saison 1977/ 78 Meister der Gruppenliga und stieg in die Landesliga Nord auf, wo sie zu Beginn als Abstiegskandidat gestempelt wurde, doch wider Erwarten gut mithält und derzeit Rang 4 belegt.

Willi Greb ist der erfolgreichste Spieler in der Landesliga.

Die 2. Mannschaft belegt in der Kreisklasse A den siebten Platz. Richard Dietrich ist der zweitbeste Spieler in dieser Klasse.

Greulich stellte die Gründung einer Jugendmannschaft als unbedingt erforderlich abschließend hin.

1978/79: Jugendmannschaft holt Titel

Die Jugendmannschaft der SGF holt sich in der Saison 1978/ 19 den Meistertitel in der Jugendleistungsklasse und steigt auf in die Bezirksleistungsklasse Fulda Süd.

Die von Abteilungsleiter Wolfgang Jäger und dem langjährigen Schüler-und Jugendtrainer betreute Mannschaft spielte in folgender Aufstellung: Erwin Schneider, Kurt Decker, Dietmar Heid, Helmut Euler, Lothar Gutschalk, Thomas Seipel, Ralf Herchenröder, Thomas Langlitz, Norbert Merz, Robert Franz, Edgar Kuchenbäcker, Ulrich Dietrich, Rolf Schäddel-Mohr und Bernd Hofmann.

1982: Guter Einstand der SG-Fußballdamen

Der Lauterbacher Anzeiger berichtet:

Guter Einstand der SG Fußballdamen

Die Damenfußballmannschaft der SG Freiensteinau absolvierte ihr erstes Freundschaftsspiel. Das kurzfristig angesetzte Spiel gegen die Damen des SV Oberland aus Fischborn endetet 5:1 für die SG Freiensteinau.

Die Tore für Freiensteinau erzielten Heidrun Muth (2x), Pia Dietrich (2x) und Regina Greb,
das Gegentor erzielte Elisabeth Appel. Pia Dietrich von der SG Freiensteinau fiel durch eine aggressive Spielweise auf und erzielte 2 sehenswerte Treffer.

Die Zuschauer waren über die gebotenen Leistungen angenehm überrascht. Nach dem Spiel saßen die Aktiven noch lange in gemütlicher Runde zusammen.
Die Damen aus Fischborn wurden zu einem Gegenbesuch nach Freiensteinau eingeladen.

1987: SGF feiert 40. jähriges Bestehen

Mit einer Vielzahl sportlicher Veranstaltungen feiert die SG Freiensteinau vom 16.- 21. Juni 1987 ihr 40-jähriges Bestehen. Vorsitzender Edwin Möbs gibt einen detailierten Überblick über 40 Jahre Sportgeschehen in Freiensteinau. Mit Stolz verwies er dabei auf die Tatsache, daß jeder dritte Bürger der 1000 Seelen-
Gemeinde Mitglied der SGF ist.

Verdiente Vereinsmitglieder werden geehrt: Emil Pudleiner (Schriftführer seit 1975), Ottmar Rausch (seit sieben Jahren 2. Vorsitzender und Finanzexperte), Dieter Krieg (seit 1974 Mitglied des Vorstandes) und Heidrun Muth (seit mehr als 6 Jahren im Vorstand für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig).

Mit einem lustigen Tischtenniseinlagespiel erfreuten Wilfried Greulich und Willi Greb die Zuschauer: Mit Minischlägern, einem übergroßen Exemplar und sogar einer Bratpfanne demonstrierten Sie ihr Können.

Eine gelungene Darbietung der Damen-Gymnastikabteilung leitete dann in den musikalisch gemütlichen Teil des Abends über Freunde und Gönner des Vereins verbrachten ein paar fröhliche und gesellige Stunden im Kreise des Vereins.

1995: Der Startschuss für die Theatergruppe

Seit 1995 sorgen unsere großartigen Theaterspieler Beate Meisel, Christian Zinn, Christina Franz, Ulli Höhn, Gerlinde Krieg, Dirk Wölfel, Marion Hofmann, Alwin Greb, Angela Krah, Margret Hoffman, Heike Gutschalk, Bernd Decker, Kurt Decker, Nicole Köhler, Harald Schneider, Christian Bien, Vanessa Bien, Svenja Hofmann, Tobias Franz und alle, die ich vergessen habe, dafür, dass Sie bei der SG Freiensteinau auch ohne Gebührenpflicht in der aller ersten Reihe sitzen.

2005: Wilfried Maul-Gedächtnispokal

Seit 2005 AH-Hallenfußballturnier „Soccer tonight“ um den Wilfried Maul-Gedächtnispokal

2005: 1.500 € für die Opfer der Tsunami-Katastrophe in Südostasien
2006: 500 € für den Förderverein der Windbergschule und den Kindergarten Freiensteinau
2006: 888 € für die Uwe Seeler-Stiftung
2007: Lebenshilfe Wetterau e.V.
2008: Renate-Fehl-Stiftung
2009: Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.
2010: 800,- € an ein Waisenkind in Eritrea
2011: 860 € an den Förderkreis der Windbergschule

Der Förderverein

Mit großem Engagement ist es Manfred Hoffmann in den vergangenen Jahren gelungen, den Förderverein der SGF stetig zu erweitern. Mittlerweile umfasst der Förderverein der SGF mehr als 100 Mitglieder Die Mitgliedsbeiträge werden seit Gründung des Vereins ausschließlich zur Förderung der Schüler- und Jugendlichen in den unterschiedlichen Abteilungen genutzt. In 2006 wurde der Kinderspielplatz am Sportzentrum mit der großzügigen Unterstützung des Fördervereins von Grunde auf erneuert und mit neuen Spielgeräten, die den aktuellen Sicherheitsbestimmungen Rechnung tragen, ausgestattet.

Besondere Begeisterung rufen die seit Jahren von Manfred Hoffmann organisierten Trips zu ausgewählten Bundesligaspielen hervor.

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